Stolpersteinverlegung für Familie Wolfram

Am Donnerstag, den 5. Juni 2025 wurden im Beisein des Projektkurses Stolpersteine aus der Q1 die Stolpersteine für die jüdische Familie Wolfram in der Diekampstraße in Bochum verlegt. Diese Verlegung markierte das Ende der Recherche des Projektkurses in diesem Schuljahr. Die Schülerinnen und Schüler hatten im vergangenen Schuljahr zur Familie in Archiven in Bochum und Münster geforscht, mit Nachfahren gesprochen und Online-Quellen zur Shoah gesichtet und ausgewertet. Leider konnten die Steine in diesem Jahr nicht persönlich durch Gunter Deming verlegt werden, da dieser terminlich verhindert war.

Am Tag der Kulturen präsentiert der Kurs dann seine Rechercheergebnisse zur Familie Wolfram sowie die für die WDR-Stolperstein aufbereiteten Texte und Graphic Novels zu den Recherchen aus den letzten Jahren.

Der jüdische Veterinärmediziner Dr. Max Wolfram zog nach dem Studium in Bern und der Heirat mit Edith Nathan nach Bochum, wo auch seine Söhne Walter und Hugo zur Welt kamen. Kurz nach der Geburt von Hugo starb Edith Nathan im Wochenbett. Die Rolle der Mutter übernahm die Haushälterin Meta Sontheim, welche Max später heiraten sollte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschlechterte sich die Lage der Familie so drastisch, sodass sie zum Verkauf des Haues und der Diekampstraße 27 gedrängt wurden und die Söhne 1938 per Kindertransport nach England geschickt wurden. Max war währenddessen in Sachsenhausen inhaftiert und wurde unter der Bedingung, Deutschland umgehend zu verlassen, entlassen. Er folgte mit Meta seinen Söhnen nach England. Dort baute er sich mit seiner Familie ein neues Leben auf und arbeitete in London weiter als Tiermediziner. 1962 starb er dort im Kreise seiner Familie.

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